Wiener Märkte unter der Lupe

Die Wiener Märkte tragen mit ihrem Angebot zur Nahversorgung entscheidend bei. Indem sie als lebendiger und offener Raum für Austausch fungieren, prägen sie die Identität der Wohnbevölkerung im direkten Umfeld, ihrem „Grätzel“. Die Frequenzzählungen werden zur Kontrolle der Vitalität der einzelnen Märkte eingesetzt, um bei Bedarf Unterstützungsmaßnahmen setzen zu können. Team Schaffner genießt nun schon im vierten Jahr in Folge das Vertrauen der Stadt Wien und wurde erneut mit der Durchführung der Zählungen beauftragt.

Bereits im Jahr 1839 wurde in Wien die „Vereinigte Marktpolizei – Aufsichtsanstalt“ ins Leben gerufen. Damals nur zum Zweck der Marktverwaltung gegründet, übernimmt die zuständige Magistratsabteilung MA 59 heute weitaus mehr Aufgaben. So kommt ihr mittlerweile auch die zeitgemäße Weiterentwicklung der Märkte zu.

Städtische Vielfalt

Heute sind die Wiener Märkte Ausdruck der Vielfalt des städtischen Lebens. Sie fördern das Zusammenleben und bieten den BürgerInnen die Möglichkeit, am öffentlichen Leben teilzunehmen. Ziel der Erhebung der Frequenzzahlen ist die Bereitstellung von Information für das Marktamt, um Entscheidungen hinsichtlich einzelner Märkte mit Daten untermauern und frühzeitig negativen Entwicklungen entgegenzuwirken. Neben den Zählungen werden mittels Befragungen auch die Wünsche der MarktbesucherInnen erhoben.

Unterschiedliche Schwerpunkte auf den Märkten

Aus den Daten erarbeitet Team Schaffner für das Marktamt eine Einteilung der Märkte in verschiedene Typen. Die Spitzen-, Frequenz- und Kleinmärkte erzielen nicht nur unterschiedliche Frequenzwerte, sie haben sich auch an das BesucherInnenspektrum angepasst. Studienleiter Christian Schaffner: „Neben dem Warenangebot beeinflussen zusätzliche Bauernmärkte, der öffentliche Verkehr, Einkaufsstraßen und Schulen die Frequenz am stärksten.“ Zusätzlich zu den Frequenzzahlen wird auch die Geschlechts- und Altersverteilung auf den Märkten erhoben.

Die Studie

Im Zuge der Zählungen wird in zwei Wochen jeweils vier Tage lang parallel auf allen Märkten gezählt. Da die Abwicklung komplett von Team Schaffner durchgeführt wird, werden die Ressourcen des Marktamtes nicht beansprucht. Lediglich die Abstimmung der Erhebungsdetails erfordert Koordinationsbedarf. Danach bekommt das Marktamt für jeden Markt einen Detailbericht sowie einen Gesamtbericht, der einen Überblick über die Frequenzsituation auf allen Märkten bietet, geliefert. Die untersuchten Märkte sind: Brunnenmarkt, Floridsdorfer Markt, Gersthofer Markt, Hannovermarkt, Johann-Nepomuk-Vogl-Markt, Karmelitermarkt, Kutschkermarkt, Meidlinger Markt, Meiselmarkt, Naschmarkt, Nußdorfer Markt, Rochusmarkt, Schwendermarkt, Sonnbergmarkt, Viktor-Adler-Markt, Volkertmarkt, Vorgartenmarkt sowie der Flohmarkt neben dem Naschmarkt.

Langzeitstudien nun möglich

Mit den zu erhebenden Daten von 2011 werden erstmals Langzeitvergleiche möglich. So kann ein eventueller Zusammenhang zwischen saisonalen Einflüssen sowie den Auswirkungen verschiedener Wetterlagen mit dem Anstieg bzw. Abfall einzelner Frequenzwerte überprüft werden. Die Wirksamkeit von gezielten Gegenmaßnahmen kann nach deren Umsetzung anhand der – im besten Fall gestiegenen – Frequenzzahlen kontrolliert werden.